Akupunktur

ist in der westlichen Welt die bekannteste Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Dabei werden feine Nadeln in die Haut eingestochen. Die Punkte dafür sind meist seit langem bekannt, z.T. aber auch erst seit kurzem als wirksam gefunden worden. Man kombiniert dabei lokale Punkte (z.B. verhärtete Muskelareale) mit Fernpunkten, die eine entspannende Wirkung auf den Körper haben.

Eine Möglichkeit, wirksame Akupunkturpunkte zu finden, ist die sog. „Hara"-Diagnostik: Durch Untersuchen der Bauchdecken findet man empfindliche Areale, die definierte Punktekombinationen nach sich ziehen.

Die Intensität der Akupunktur kann sehr unterschiedlich sein. Z.T. genügen sehr sanfte, z.T. braucht es kräftigere Nadelreize, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Der erfahrene Akupunkteur wird die Intensität der Nadelung dem jeweiligen Patient und seinen Beschwerden anpassen.

Sind die Nadeln gesetzt, verbleiben sie in der Regel 20 Minuten im Körper, während der Patient liegt. In manchen Fällen ist es günstig, zusätzlich sog. Dauernadeln zu setzen, die abgeklebt für mehrere Tage im Körper bleiben können.

Die Akupunktur umfasst heute nicht nur die klassische Körperakupunktur, sondern auch Spezialverfahren wie z.B. Ohrakupunktur oder Schädelakupunktur. Oft werden die Verfahren kombiniert.

Bei „Kältestörungen" ist Moxibustion (= Erwärmung von Akupunkturarealen bzw. eingestochenen Nadeln) eine wichtige Therapiekomponente. Oder man kombiniert die Akupunktur mit einer "wärmenden" Phytotherapie (chinesischen Arzneitherapie).

Die Domäne der Akupunktur ist die Anwendung bei Schmerzen. Für diese Anwendung ist die Wirksamkeit der Akupunktur auch in „westlichen" Studien bewiesen worden. Häufige Diagnosen sind Spannungskopfschmerz, Migräne, chronisches HWS-Syndrom, Schulter-Armschmerzen, Tennisarm, Kreuzschmerz und Ischialgie, Knieschmerzen.

Darüber hinaus ist Akupunktur empirisch bei einer Reihe anderer Störungen wie Allergien, Asthma, akuten Infekten, Magen-Darm-Störungen und weiteren funktionellen Beschwerden wirksam (evtl. in Kombination mit chinesischer Arzneitherapie). Siehe dazu auch die Indikationsliste.

Die Frage, wie Akupunktur genau wirkt, ist auch heute nach „westlichen" Kriterien nicht vollends beantwortet. Wichtig ist auf jeden Fall die Ausschüttung von Endorphinen = körpereigenen Botenstoffen, die Einfluss auf die Schmerzempfindung nehmen. Für den Patienten ist meist neben der Schmerzlinderung eine entspannende, vegetativ ausgleichende und kräftigende Wirkung spürbar.