Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die TCM ist ein 2000 Jahre altes Medizinsystem aus China, das zunehmend auch im Westen angewandt wird. Sie hat „Fünf Therapeutische Säulen":

Arzneitherapie (=Heilkräutertees), Akupunktur, Diätetik, Tuina (= chinesische Manuelle Therapie), Taiji und QiGong (=Bewegungstherapien).

In unserer Praxis kommen die ersten drei zur Anwendung.

Die TCM ist eine Erfahrungsheilkunde, die das Befinden (die Symptome des Patienten) und die Befunde systematisch ordnet und in einer eigenen Sprache beschreibt, um dann daraus eine „Chinesische Diagnose" zu stellen. Dazu ist in der Regel eine ausführliche Befragung von meist einer Stunde samt körperlicher Untersuchung einschließlich Zungen- und Pulsbefund erforderlich.

Unterschiede zwischen TCM und westlicher Medizin

Die westliche Medizin schaut vor allem auf das erkrankte Körperteil, das , betroffene" Organ und fokussiert dabei auf das Stoffliche und Messbare. Wichtig dabei sind objektive Befunde aus Labor, Röntgen und Ultraschall. Sie eignet sich besonders für hochakute und weit fortgeschrittene Krankheiten.

Die TCM schaut mehr auf die Beziehungen der Organe untereinander, auf das energetische Gleichgewicht und damit auf den Menschen als Ganzes. Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit, Appetit, Verdauung, Schlaf und Temperaturempfinden spielen deshalb eine große Rolle. Wichtige diagnostische Aussagen werden aus der Zungenbetrachtung und der Pulstastung gewonnen.

Sie ist besonders wirksam bei akuten Infekten, bei chronischer Infektanfälligkeit, bei funktionellen Beschwerden (bei denen kein adäquater objektiver Befund zu erheben ist) und bei (vielen) chronischen Krankheiten. Siehe auch Indikationsliste!

Als altes traditionelles Medizinsystem muss die TCM (insbesondere die Chinesische Phytotherapie) unserer Überzeugung nach an die Erfordernisse unserer Zeit angepasst werden. Um es beispielhaft zu sagen: Die gesundheitlichen Probleme einer chinesischen Reisbäuerin vor 1000 Jahren unterscheiden sich von denen einer Bürokauffrau unserer Zeit, die ihre Tage am PC verbringt.

Was diese Anpassung angeht, hat Dr. Fritz Friedl aus Wasserburg wertvolle Pionierarbeit geleistet. Die Ärzte, die sich grundsätzlich an seinen Ideen, in die auch viele Elemente europäischer Naturheilkunde einfließen, orientieren, sind in der Vereinigung "DECA" (Dokumentation von Erfahrungsmaterial in der Chinesischen Arzneitherapie) zusammengeschlossen und stehen miteinander in regelmäßigem Erfahrungsaustausch.

Eine der praktischen Konsequenzen daraus ist beispielsweise, dass die von uns erstellten Rezepturen kleiner und übersichtlicher, damit auch bekömmlicher und nicht zuletzt auch preiswerter sind als die klassischen Vorbilder.